In unserem Auferoth-Ratgeber verraten wir Ihnen, was die Zahlen der Nutzungsklassen bei Laminat- und Vinylböden zu bedeuten haben, wo die Unterschiede zwischen privater und gewerblicher Nutzung liegen und was eine Nutzungsklasse überhaupt ist.
Was bedeuten die Nutzungsklassen von Laminatboden und Vinyl?
Vinyl und Laminat sind im privaten und gewerblichen Bereich vielseitig einsetzbar. Für die unterschiedlichen Ansprüche gibt es passende Beanspruchungsklassen und Nutzungsklassen (NK). Denn nicht alle Räume eines Wohnhauses oder gewerblichen Gebäudes werden gleich stark genutzt: Der Boden einer Hotellobby sollte zum Beispiel mehr aushalten als der im privaten Schlafzimmer. Achten Sie daher beim Kauf von Vinyl oder Laminat unbedingt auch auf die Auswahl der Nutzungsklassen, abhängig davon, wie Ihr künftiger Boden belastet wird.
Schon der eigene Verstand macht klar: Je nach dem, in welchem Wohnbereich ein Boden verlegt ist, wird er unterschiedlich starken Beanspruchungen ausgesetzt. So muss ein Boden im Schlafzimmer weniger Belastungen aushalten als in einem Flur oder in Geschäftsräumen.
Wie aber kann die Belastbarkeit eines Laminatbodens objektiv beurteilt werden? Um für Transparenz und Vergleichbarkeit der Produkte zu sorgen, wurden dazu sowohl Beanspruchungsklassen als auch Nutzungsklassen in der Norm DIN EN 13329 festgelegt. Die unterschiedlichen Beanspruchungsklassen berücksichtigen dabei nicht nur den Abrieb, sondern auch die speziellen Anforderungen der Benutzung. Dazu gehören Schlagfestigkeit, Fleckenunempfindlichkeit, Verhalten gegen Zigarettenglut, Verschieben von Möbelfüßen, Stuhlrolleneignung und die Dickenquellung an der Kante der Trägerplatte.
Über Laminat
Laminat ist ein strapazierfähiger, holzähnlicher Boden, der nicht nur recht günstig in der Anschaffung, sondern auch sehr einfach zu verlegen ist. So erfreut er sich bei Heimwerkern großer Beliebtheit, kommt aber auch im Gewerbe regelmäßig zum Einsatz. Doch wie strapazierfähig ist das Laminat wirklich? Welches Laminat kann ruhigen Gewissens in der Küche verlegt werden und welches eignet sich für den Flur? Auskunft darüber geben die in der Norm DIN EN 13329 festgelegten Beanspruchungsklassen und Nutzungsklassen, die im folgenden näher beschrieben werden.
Wofür stehen die einzelnen Ziffern?
Privat oder öffentlich?
Die erste grundsätzliche Einteilung der Belastbarkeit geschieht anhand der Beanspruchungsklasse. Diese wird durch die erste Ziffer der Nutzungsklasse ausgedrückt. Dabei gilt:
- 2 – Nutzung für private Bereiche und Wohnbereiche
- 3 – Nutzung für gewerbliche und öffentliche Bereiche
Geringe oder intensive Nutzung?
Anhand der zweiten Ziffer der Nutzungsklasse wird die Beanspruchungsklasse noch verfeinert. So gibt diese Ziffer die Höhe der Beanspruchung des Laminatbodens an. Das sind
- 1 – geringe Nutzung
- 2 – mittlere Nutzung
- 3 – hohe Nutzung
Die daraus resultierenden möglichen Nutzungsklassen bilden für den privaten Bereich NK 21, NK 22, NK 23 und für den gewerblichen Bereich NK 31, NK 32, NK 33. Die Nutzungsklasse ist verpflichtend auf jedem Laminat anzugeben und wird durch diese zweistellige Zahl beschrieben.
Übersicht der Nutzungsklassen für Laminat und Vinyl
Die Tabelle gibt eine gute Auskunft darüber, in welche Nutzungsklasse verschiedene Räume in der Regel eingeteilt werden. Generell wird zwischen privaten und öffentlichen Bereichen unterschieden.
Private Bereiche | Öffentliche Bereiche | ||||
---|---|---|---|---|---|
NK 21 | NK 22 | NK 23 | NK 31 | NK 32 | NK 33 |
Geringe Nutzung | Mittlere Nutzung | Hohe Nutzung | Geringe Nutzung | Mittlere Nutzung | Hohe Nutzung |
Schlafzimmer, Gästezimmer, Abstellraum | Wohnzimmer, Esszimmer, Kinderzimmer, Hobbyraum | Flur, Küche, Büro, Diele | Hotelzimmer, kleine Büros, Gästezimmer | Büros, Konferenzräume, Praxis, kleine Läden | Großraumbüros, Empfangsräume, Verkaufsräume, öffentliche Gebäude |